Aktuelle Trends beim sanften Facelift
Liquid Lifting, Faden-Lifting und Ultraschall-Lifting im Vergleich
von admin

Viele Menschen wollen heute ihre natürliche Ausstrahlung im Gesicht bewahren und aktiv den Spuren des Alters entgegenwirken. Welche medizinischen Möglichkeiten gibt es dafür und was sind gegenwärtig die wichtigsten Trends auf diesem Gebiet?
Dr. med. Nicole Schramm:
Um seinem Gesicht jugendliche Frische zu verleihen, muss man sich heutzutage zum Glück nicht in jedem Fall einer Operation unterziehen. Hautstraffung, Faltenglättung und Volumenaufbau können durch sanfte, minimalinvasive Behandlungen erzielt werden. Richtig eingesetzt lässt sich so eine deutliche Verjüngung erzielen, die sehr harmonisch und natürlich wirkt. Aktuell liegen vor allem drei unterschiedliche Ansätze im Trend: Das Liquid Lifting unter Verwendung von Hyaluronsäure oder Kombinationsfillern, das Faden-Lifting mit abbaubaren chirurgischen Fäden und das Ultherapy®-Lifting mit mikrofokussiertem Ultraschall.
Aktuell hört und liest man viel über Liquid Lifting. Was ist darunter eigentlich zu verstehen und wie funktioniert es?
Dr. med. Nicole Schramm:
Zum Liquid Lifting gehören alle Methoden, bei welchen flüssige Substanzen mit einer sehr feinen Kanüle unter die Haut injiziert werden. Bei der Behandlung einzelner Falten werden flüssige Filler, meistens Hyaluronsäure oder Kombinationspräparate, schon seit langem eingesetzt. Mittlerweile sind neue Verfahren auf dem Markt. Dazu zählen beispielsweise auch die Eigenblutbehandlung mit plättchenreichem Plasma (PRP), die Carboxy- und die Mesotherapie. Am wichtigsten und aus meiner Sicht am wirksamsten ist die Behandlung mit Hyaluronsäure-Fillern und Kombinationspräparaten. In den oberflächlicheren Schichten dermal injiziert, bindet die eingebrachte Hyaluronsäure verstärkt Feuchtigkeit und regt die Regeneration elastischer Hautkomponenten an. Das sorgt für mehr Elastizität und Fülle. Kombinationsfiller, auch Dermafiller genannt, wie zum Beispiel bei Radiesse®, regen durch eine zusätzlich enthaltene, knochenähnliche synthetische Substanz, Calciumhydropxylapatit, nachweislich die Neubildung von Kollagen an. Das ersetzt verlorengegangenes Volumen und strafft schlaffe Konturen.
Liquid Lifting bedeutet im Idealfall nicht die Anhebung einer einzelnen Falte sondern eine Therapie des gesamten Gesichtes. Eine solche Fullface-Behandlung beinhaltet die Injektion verschiedener Filler in unterschiedliche Schichten des Gewebes: von der Dermis bis hinab auf die Ebene des knöchernen Stützgerüstes. Im Fokus steht vor allem das gesamte Mittelgesicht bis hin zum Unterkiefer. Auch Schläfen, Stirn und Augenpartie werden, falls notwendig, mit einbezogen.
Aufgrund moderner atraumatischer Injektionstechniken entstehen nach der Behandlung meistens keine Ausfallzeiten.
Moderne Filler-Präparate sind vollständig biokompatibel und deshalb besonders sicher. Gezielt in verschiedene Gewebeschichten eingebracht, lässt sich ein sehr natürlich wirkendes, schönes Ergebnis für eine frische, jugendlichere Ausstrahlung erzielen.
Eine andere Methode, von der zur Zeit viel geredet wird, ist das Faden-Lifting. Was hat es damit auf sich?
Auch das Faden-Lifting, das manchmal auch Soft Lifting genannt wird, gehört zu den minimalinvasiven Behandlungen. Mit Hilfe einer sehr feinen Nadel werden Fäden unter die Haut gelegt. Ich verwende dazu Fäden, die aus vollständig abbaubarem, biokompatiblem Material bestehen. Ähnliche Fäden werden seit längerem bereits in der Chirurgie verwendetet. Es gibt Fäden aus Polycaprolacton, PDO Fäden aus Polydioxanon sowie Fäden aus Polymilchsäure (PLA). Grundsätzlich wird zwischen glatten, verdrillten und sogenannten Zugfäden unterschieden. Glatte und verdrillte Fäden regen hauptsächlich die Kollagenbildung an. Dadurch wird eine Festigung des Gewebes entlang der Fäden erzielt und die Haut wird wieder straffer. Zugfäden sind außerdem mit winzigen Widerhaken, Kügelchen oder kleinen Kegeln („cones“) versehen, die den Faden fest im Gewebe verankern. Mit ihnen lassen sich schlaffe Gewebepartien anheben. Das Ergebnis ist zum Teil sofort sichtbar. Nach der Behandlung, etwa im Abstand von drei bis vier Monaten kommt zu der mechanischen Anhebung auch eine weiteren Straffung hinzu. Sie geht darauf zurück, dass über den natürlichen Regenerationsprozess die Kollagenproduktion angeregt wird.
Geeignet sind Gesichter mit ausreichend Fett- und Bindegewebe. Bei zu dünner Haut besteht das Risiko einer unnatürlichen, sichtbaren Fadenlinie. Ein Zuviel an Gewebe kann im Vorhinein durch die Injektionslipolyse, die sogenannte „Fett-weg-Spritze“, reduziert werden. Zu beachten ist auch, dass nach der Behandlung mit Zugfäden an der Zugseite für circa ein bis zwei Wochen ein „Faltenwurf“ sichtbar ist.
Als dritte Alternative nannten Sie das Lifting mit Ultraschall. Wodurch zeichnet sich dieses aus?
Im Unterschied zum Liquid und Faden-Lifting kommt das Ultraschall-Lifting ganz ohne Verletzung der Hautoberfläche aus. Das Ultherapy®-Verfahren, das in meiner Praxis zum Einsatz kommt, arbeitet mit mikrofokussierten Ultraschallwellen. Diese erzeugen in einer Tiefe von 1,5 bis 4,5 mm unter der Oberfläche der Haut Mikrowärmepunkte in der Größe eines Kubikmilimeters. Die durch sie erzeugten Mikroverletzungen in einer bindegewebigen Schicht, dem SMAS (Superficial Muscular Aponeurotic System), sorgen für eine erste Straffung. Sie lässt sich schon unmittelbar nach der Behandlung erkennen. Die maßgebliche Wirkung entfaltet sich in den Folgemonaten: Durch den in den dermalen Schichten der Haut angeregten Regenerationsprozess kommt es zu einer effektiven Neubildung von Kollagen und Elastin. Diese Strukturproteine festigen das Gewebe und bewirken eine lang anhaltende Straffung der Gesichtshaut. Geeignet ist das Verfahren bei gering- bis mittelgradigem Hautüberschuss und bei mittelstarken Gewebeschichten. Ein Zuviel an Gewebe kann auch hier vor der eigentlichen Behandlung durch die Injektionslipolyse mit der „Fett-weg-Spritze“ reduziert werden.
Wo sehen Sie die Vor- und Nachteile der genannten Lifting-Methoden?
Dr. med. Nicole Schramm:
Die optimale Methode hängt vom jeweiligen Hautbefund und Patientenwunsch ab. Das Ultherapy®-Ultraschall-Lifting hat den klaren Vorteil, dass es ohne Ausfallzeit und ohne sichtbare Verletzungen auskommt. Weil hier keine Fremdmaterialien in die Haut eingebracht werden, ist es außerdem besonders sicher. Deshalb eignet es sich auch hervorragend für die Prejuvenation, also für eine präventive Verlangsamung des Alterungsprozesses – in den USA bereits selbstverständlich. Volumen aufzubauen ist allerdings mit Ultraschall nicht möglich.
Fehlt es an Volumen, ist deshalb Liquid Lifting Mittel der Wahl. In vielen Fällen kombiniere ich die verschiedenen Methoden: Beispielsweise können in einem ersten Schritt alle Schichten der Haut durch Ultraschall stimuliert und zur flächigen Regeneration angeregt werden. Zusätzliches Volumen, zum Beispiel an den Wangenknochen oder in den Nasolabialfalten, wird in einem weiteren Schritt mit Hyaluronsäure-Fillern aufgebaut.
In Arealen, in welchen zwar eine Festigung des Gewebes aber kein zusätzliches Volumen gewünscht ist, können neben Ultherapy® glatte Fäden eingesetzt werden.
Mit Zugfäden schließlich lassen sich hängende Hautpartien schneller sichtbar anheben, als mit einer Ultherapy®-Behandlung. Bei letzterer muss man auf das vollständige Ergebnis sechs bis neun Monate lang warten. Für ein optimales Ergebnis können auch hier Kombinationsbehandlungen mit beiden Verfahren sinnvoll sein.
So gibt es für beinahe jedes Einsatzgebiet eine passende sanfte Lifting-Methode, die auch den individuellen Vorstellungen des Patienten entspricht.
Wenn Sie wissen wollen welches sanfte Facelift am besten zu Ihnen passt, vereinbaren Sie einen Termin bei Frau Dr. Nicole Schramm in München Grünwald.
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