Leaky-Gut-Syndrom in der Praxis „Haut • Haare • Hormone“ in Grünwald

Diffuse Beschwerden wie Migräne, Gelenkschmerzen, Gewichtprobleme trotz gesunder Ernährung, Leistungsabfall, Tagesmüdigkeit u.v.m. sind häufig Folge chronischer Entzündungsreaktionen (silent inflammation), die Ihren Ursprung im Darm haben.

Wenn neurologsiche, radiologische, rheumatologische und z.B. ortopädische Ursachenforschungen ergebnislos bleiben, ist es sinnvoll eine Diagostik hinsichtlich Darmflora, Entzündungsmarkern und Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten durchzuführen.

Was ist Leaky-Gut-Syndrom?

Leaky-Gut-Syndrom beschreibt die Ursachen und Folgen einer gestörten Darmbarriere. Eine Störung der Darmbarriere entsteht durch eine reduzierte Darmflora, die sogenannte Dysbiose (ungünstige Verteilung von erwünschten und unerwünschten Darmbakterien). Sind die "guten" Bakterien reduziert, wird u.a. zu wenig Schleim von den Schleimhautzellen gebildet und Fremdkeime breiten sich zum Nachteil des gesamten Darmmilieus aus. Im gestörten Darmmilieu kommt es zu einer gesteigerten Durchlässigkeit der Darmwand. Die Verbindungsstellen zwischen den Zellen der Darmwand (Tight junctions) lösen sich auf und lassen Nahrungsmittelbestandteile, Giftstoffe und Gase zum Immunsystem des Darmes gelangen. Wodurch u.a. Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Antikörperbildung entstehen. Diese unterhalten das gesamte Immunsystem des Körpers und führen zu einer chronischen Entzündungsreaktion (silent inflammation).

Was sind die Symptome eines Leaky-Gut-Syndroms?

Diffuse Beschwerden wie chronische Entzündungen, Kopfschmerzen, Migräne, unklare Gelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen, Tagesmüdigkeit, Gewichtzunahme u.v.m. entstehen dadurch, dass durch eine gestörte Darmbarriere Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten entstehen. Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit vom Typ IgG1-3 stehen chronische diffuse Symptome im Vordergrund, wie zuvor genannt.

Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit auf IgG4-Basis ähneln die Symptome einer Sofort-Typ-Allergie und reichen von Juckreiz im Mund über Hautausschläge (Nesselsucht), Magen-Darm-Beschwerden und Kreislaufbeschwerden, da auch diese Antikörper zu einer Histaminfreisetzung führen. 

Was bedeutet Darmschutzbarriere?

Die Schutzbarriere des Darmes und im besonderen Falle des Dünndarmes besteht aus intakter Schleimhautzellschicht (Mucosa), Schleimschicht und Besiedelung dieser im Idealfall u.a. mit Lakto- und Bifidus-Bakterien. Dieser Aufbau reguliert im gesunden Zustand den Transport von aufgespaltenen Nahrungsbestandteilen sowie Vitaminen und Mikronährstoffen selektiv durch die Schleimhautzellen und hält Giftstoffe der Verdauung wie Gährungs- und Fäulnisgase im Darmrohr zurück, wo sie neutralisiert (gebunden an Ballaststoffe) oder durch Blähungen entsorgt werden.

Laktobazillen "spalten" Nahrungsbestandteile, die dann erst klein genug für den Transport durch die Zellmembran der Schleimhautzellen ist und sie regulieren die Aktivität der unzähligen Lymphknotenstationen der Darmwand, die mit einer Fläche von ca. 400 Quadratmetern (Größe eines Fußballfeldes) eine große Angriffsfläche bietet. Das Immunsystem des menschlichen Körpers richtet sich auf diese Lakto- und Bifidus-Bakterien ein, lässt sie gewähren und auch die Bakterien passen sich durch Mutation an den jeweiligen Gen-Pool des Wirtes an. Es wird somit deutlich, wie wichtig diese Bakterien für uns sind, denn sie schützen uns vor schädlichen Einflüssen und helfen uns bei der Selbstversorgung mit Nähr- und Vitalstoffen.

Was verursacht ein Leaky-Gut-Syndrom?

Ursachen sind u.a. Antibiotikagaben, zuckerreiche Ernährung, zu wenige Ballaststoffe, entzündliche Darmerkrankungen, chronischer Streß.

In Folge dessen verlieren die Darmschleimhautzellen ihre schützende selektive Funktion und die abdichtenden Verbindungsstellen (tight-junctions) lösen sich auf.

Wie kommt es zu einer Auflösung der tight-junctions?

Als erstes ist die Auflösung dieser durch Fremdsubstanzen zu nennen und hier vor allem durch Alkohol! Denn der ist ein starkes Lösungsmittel durch seine Affinität sowohl zu Wasser als auch zu Fett. Deutlich will ich hervorheben, dass der Genuss-Alkohol aber nur einen kleinen Teil (außer bei Alkoholismus) ausmacht, denn er wird im oberen Magen-Darm-Trakt schon fast vollständig resorbiert (Zungen-/Mundschleimhaut, Magenschleimhaut, Zwölffingerdarm).

Viel wichtiger ist der Vergährungsalkohol, der erst im Dünndarm aus den Kohlenhydraten gebildet wird. Durch zu starken Zuckerkonsum, aber auch durch langkettige Kohlenhydrate aus Stärke (Brot und Nudeln mehr als Kartoffeln und Reis) wird dem bei einem Leaky-Gut-Syndrom immer vorhandenen Störung der Bakterienflora den Fäulnisbakterien ein Festmahl bereitet und die Gährungsprozesse lassen Alkohol mit toxischem Potential für die Schleimhautzellen entstehen.

Wie sieht die Therapie eines Leaky-Gut-Syndroms aus?

Das Konzept der Therapie sieht vor,das Darmmilieu zu optimieren, damit der Schleim sich wieder bilden kann und die Tight-Junctions erneuert werden. Hierfür gibt es spezifische hochkonzentrierte Lacto- und Bifidus-Kulturen, in der fest definierte Stammkeimkulturen in ausreichender Menge den Darm neubesiedeln. Die Neubesiedlung wird durch andere Stoffe wie z.B. Inulin, Fructo-Oligosachharide (FOS) gefördert, da sie den guten Keimen als Substrat dienen. Die ungesunden Bakterien und Hefen werden dadurch verdrängt, der pH-Wert normalisiert sich.

Wie verträglich ist ein Darmaufbau?

Die spezifischen Präparate werden in der Regel problemlos vertragen. Gute Präparate sind frei von Gluten, Laktose, Fruktose und tierischem Eiweiß. Zugesetzte FOS dienen den Bakterien zur Vermehrung. Sollte ein Patient gleichzeitig eine Fructose-Intoleranz haben, läßt man die Bakterien-Lösung länger stehen, dann sind die FOS verbraucht.

Wie lange dauert der Darmaufbau?

Zwischen 3-12 Monaten, je nach Schweregrad des Ausgangsbefundes.

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