Neurodermitis in der Privatpraxis „Haut • Haare • Hormone“, Grünwald
Als Neurodermitis bezeichnet man die familiär auftretende Neigung zu Ekzemen. Sie beginnt häufig im Säuglingsalter (Milchschorf). Ca. vier Millionen der Bevölkerung in Deutschland sind betroffen. Die Erkrankungshäufigkeit nimmt gerade bei den Kindern deutlich zu, waren es 1960 zwei bis drei Prozent der Kinder, sind heute doppelt so viele Kinder im Grundschulalter betroffen. Darüber hinaus zeigen sich wiederkehrende Ekzemschübe bis in´s Erwachsenenalter hinein.
Auch wenn bis heute nicht gänzlich geklärt ist, warum das Immunsystem überreagiert, hat sich allerdings gezeigt, dass Neurodermitiker eine genetische Veranlagung zu einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion besitzen. Diese Veranlagung wird als Atopie, atopische Veranlagung bezeichnet. Neben der Ekzemneigung, können auch Allergien (Heuschnupfen und Asthma bronchiale) gegen Tierepithelien (Katze, Hund, Meerschweinchen), Nahrungsmittel (Kuhmilch, Fisch, Eier, Kernobst), Hausstaubmilben und Pollen auftreten.
Für alle diese Krankheiten besteht ein höheres Erkrankungsrisiko, wenn Eltern oder
Geschwister an einer Atopie leiden. Wenn ein Elternteil atopisch veranlagt ist, besteht für das Kind eine Erkrankungswahrscheinlichkeit zwischen 20-40%, leiden beide Eltern an Atopie sogar 40-60%.
Die medizinisch - dermatologische Forschung sucht seit vielen Jahren den genauen Auslösern auf die Spur zu kommen, dennoch bleiben Fragen offen. Folgende Faktoren spielen eine wichtige Rolle:
- genetische Veranlagung
- veranlagte gestörte Hautbarriere
- Provokationsfaktoren
Neurodermitispatienten neigen zu trockener, empfindlicher Haut.
Diese Neigung erklärt man nach aktuellem dermatologischen Wissenstand durch mangelhafte Bildung von epidermalen Lipiden, sogenannten Ceramiden, die die Hornzellen der Haut gegen Feuchtigkeitsverlust abdichten und ebenso das Eindringen von Fremdkeimen oder schädlichen Substanzen aus der Umwelt verhindern. Hinzu kommt eine weitere genetische Veränderung, durch die ein wichtiges Hornschicht- Eiweiß- Molekül, das sogenannte Filaggrin, nicht ausreichend gebildet wird. Filaggrin stärkt den festen Verbund der Hornzellen und damit auch die Hautbarriere. Fehlt dieser Baustein, verliert die Haut ebenso Feuchtigkeit und ist durchlässiger für Reizstoffe.
Verschiedene äußere Faktoren, die die Erkrankung auslösen oder verstärken können, nennt man auch Provokationsfaktoren.
So können z. B. Umwelteinflüsse und falsche Hautpflege die Hautbarriere zusätzlich und nachhaltig schädigen. Dadurch verliert die Haut an Feuchtigkeit, wird trocken und spröde. Sie reagiert empfindlicher auf äußere Reizungen und Schadstoffe können leichter eindringen.
Hierzu zählen:
- Allergene wie z. B. Pollen, Tierhaare, Hausstaub oder bestimmte Nahrungsmittel
- Falsche Pflege
- Reizungen durch Kleidung, z.B. raue, kratzende Synthetik- und Wollfasern
- Infektionen durch Viren, Bakterien oder PIlze
- Klima und Jahreszeit, extreme Temperaturen, trockene Heizungsluft und geringe Luftfeuchtigkeit strapazieren die ohnehin schon verminderte Hautbarriere
- psychische Belastungen, Streß, Sorgen und Druck stimulieren das Immunsystem zur Ausschüttung proentzündlciher Botenstoffe, so dass Ekzeme und Juckreiz verstärkt auftreten
Die Neurodermitis erfordert eine ausführliche Befunderhebung, sowie eine ausführliche Eigen - und Familienanamnese zu möglichen Auslösern und Provokationsfaktoren. Sinnvollerweise werden diese ERhebungen durch gezielte allergologische Diagnostik (Epikutan-, Intrakutan-, Prick-, Provokations-, RAST-Testung) ergänzt.
Je kleiner die Kinder in der Hautsprechstunde bei Dr. Nicole Schramm in Grünwald sind, desto mehr versucht sie ohne invasive Allergietests auszukommen. Zum einen hat die Erfahrung gezeigt, dass mit einer Umstellung auf eine spezifische Basispflege, Ausschalten von Reizfaktoren und Weglassen häufiger Nahrungsmittel-Allergene eine deutliche Verbesserung des Hautzustandes hergestellt werden kann, zum anderen sind Hauttests in jungen Jahren nicht empfehlenswert, da sie auch neue Sensibilisierungen schaffen können.
Ganz wichtig ist Dr. Nicole Schramm, als Mutter von zwei Kindern, das Vertrauen zwischen Kind und Arzt aufzubauen, nach dem Motto "Weniger ist mehr!"
Klassisch dermatologische und allergologische Therapieansätze:
Wichtig ist das Meiden verstärkender Substanzen, wie z.B. positiv getesteter Nahrungsmittel oder Kontaktallergene. Über die Hyposensibilisierung einer nachgewiesenen und im Alltag des Patienten auch symptomatischen inhalativen Allergie (Heuschnupfen oder Hausstauballergie) muß von Fall zu Fall entschieden werden.
Akute Ekzemschübe müssen häufig in einer Kombination aus antientzündlichen Cremes und Antihistaminika anbehandelt werden. Möglichst bald sollte auf eine Lokaltherapie mit sogenannten Calcineurininhibitoren umgestellt werden.
Ganz wichtig ist Ihrer Hautspezialistin, Dr. Nicole Schramm, in Grünwald auch eine Optimierung der Basispflege der Haut, da die Hautbarriere eines Atopikers besondere Anforderungen an die tägliche Pflege stellt. Sie empfiehlt Produkte, die mit speziellen Membranlipiden die Lücken im Lipidmantel aufbauen und mit Mikrosilber zu einer Normalisierung der natürlichen Hautflora führen. Selbstverständlich sind diese Produkte frei von Mineralölen, Parabenen, Duftstoffen und austrocknenden Ethoxylaten.
Viele Pflegepräparate für besonders trockene Haut arbeiten immer noch mit Emulgatoren aus der Klasse der Ethoxylate und bewirken damit auf Dauer einen schädlichen Auswascheffekt an der Haut.
Weitere spezielle Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten bei Ihrer Hautspezialistin Dr. Nicole Schramm in Grünwald:
- Diagnostik der Darmflora und Marker einer möglichen Darmbarrierestörung
- Diagnostik einer möglichen zusätzlichen Nahrungsmittel-Unverträglichkeit
- Diagnostik und Therapie zur Verbesserung des Streß-Stoffwechsels
PRIVATPRAXIS
HAUT • HAARE • HORMONE
Dr. med. Nicole Schramm
Emil-Geis-Str. 2
82031 Grünwald (bei München)