Eine Rosacea ist eine Erkrankung der Haut und Hautanhangsgebilde, die typischerweise in den talgdrüsenreichen Regionen des Gesichtes auftritt. Sichtbare Zeichen sind zu Beginn flächige Rötungen und Gefäßerweiterungen. Häufig klagen Patienten über Reizzustände, wie Brennen, Stechen, Juckreiz oder Trockenheit der Haut. Später treten Pusteln, Knötchen sowie Schwellungen auf, die sich entzünden, pustulös degenerieren und über Wochen bestehen können. Im dritten Stadium kommt es zu Vergröberung der Poren und Talgdrüsenwucherungen, mit wulstartigen Verdickungen von Nase, Kinn oder Stirn. Bei der okulären Form der Rosazea sind auch die Augen betroffen. Dabei zeigen sich Bindehaut- und Lidrandentzündungen. Durch die Trockenheit der Augen kann es im ungünstigsten Fall zu einer Hornhautentzündung kommen.
Als Auslöser der Rosazea wird eine Vermehrung der Blutgefäße vermutet, ebenso erhöhter Blutfluss, Erweiterung oberflächlicher Gefäße oder eine gestörte Regulation thermoregulatorischer Blutgefäße des Kopfes. Auch vasoaktive Substanzen, Zytokine oder Prostaglandine spielen bei der Rosazea eine Rolle. Ungünstige Einflüsse durch Demodex- Besiedlung (Milbenart) der Haut oder Infektionen mit Helicobacter werden bei der Rosazea diskutiert.
Reizfaktoren sind äußerliche Einflüsse wie Alkoholgenuss oder scharf gewürzte Speisen, bestimmte Medikamente (Cortikosteroide, Niacin, Nifedipin, Nitroglycerin, Rifampicin, Vancomycin etc.), Hitze, Kälte, Wind, intensive UV-Bestrahlung, Alkoholhaltige Reinigungslösungen, Parfüms, Peelingsubstanzen, Rasierwasser hinzu.
Bei der klassischen Rosaceatherapie kommen äußerliche Anwendungen von Antibiotika wie Metronidazol, Erythromycin, Clindamycin zum Einsatz, ebenso schwefelhaltige Präparationen, topische Retinoide, Azelainsäure oder Adapalene. Neu in der externen Therapie ist ein Gel gegen die Gesichtsröte (Flushing). Der Effekt des Gels, durch eine Verengung der kleinen Gefäße in der Haut hält etwa acht Stunden an. Die größeren Teleangiektasien, welche bei der Rosazea vorkommen, können jedoch nicht mit dem Gel entfernt werden. Hier hilft eine Laserverödung.
In schweren Fällen wird klassisch dermatologisch systemisch behandelt, hierzu gehören Tetracycline, Doxycycline und Isotretinoin. Doxycyclin hat entzündungshemmende Eigenschaften und hemmt die Gefässneubildung. Doxycyclin wird in einer geringeren, subantimikrobiellen Dosis mit 40 mg eingesetzt, bei der die antibakterielle Wirkung des Antibiotikums für die Behandlung der Rosazea keine Rolle spielt.
Eine Dauertherapie in dieser Form ist aus ganzheitlich therapeutischem Ansatz jedoch kritisch zu sehen, da neben den allgemein systemischen Nebenwirkungen, eine lowdose Dauerantibiose sich negativ auf die gesunde Mikroflora des Darms auswirken kann. Ein gestörtes Mikrobiom im Darm und dadurch forcierte Darmbarriere- Störungen fördern jedoch Hautentzündungen.
Revolutioniert wurde die klassische Rosazeatherapie durch den Einsatz von IPL- (Intense pulsed light) und Lasertechnik.
Die Harmony Dye-VL-Technologie in Kombination mit der Advanced Fluorescence Technologie (AFTTM) bietet eine effektive und gleichzeitig deutlich sicherere Lösung als die sonst üblichen Blitzlampen (IPL). Sie nutzt Lichtenergie in einem sehr präzisen, schmalbandigen Spektrum, das gezielt die vaskulären Läsionen anspricht. Ein spezieller Filter begrenzt die Bandbreite des Lichts auf 500-600 nm Wellenlänge für eine optimale Aufnahme der Energie im Farbstoff des Blutes (Hämoglobin-/ Desoxyhämoglobin- Chromophoren), andere Gewebeanteile werden verschont. Die gezielte Auflösung (selektive Photothermolyse) dieser Chromophoren entfernt vaskuläre Läsionen mit exzellenten klinischen Ergebnissen.
Dabei kann neben der Gefäßkomponente mit Rötungen und Flush auch die Entzündungsrate deutlich gebessert werden. Somit sind sowohl die frühen wie auch die späteren Erkrankungsstadien mit entzündlichen Papeln bzw. Talgdrüsenwucherungen ideal mittels IPL-Systemen und dem Farbstofflaser zu behandeln.
Die Behandlung wird ohne Lokalanästhesie durchgeführt. Die Behandlung erzeugt ein Wärmegefühl auf der Haut und je nach Größe und Dichte der Gefäßerweiterungen ein leichtes oder stärkeres Stechen. Die automatische Kontaktkühlung reduziert die Erwärmung der Epidermis und erhöht den Patientenkomfort wesentlich.
Je nach Schwere der Fälle sind durchschnittlich etwa vier bis fünf Behandlungen nötig, um deutliche Verbesserungen zu erzielen.
PRIVATPRAXIS
HAUT • HAARE • HORMONE
Dr. med. Nicole Schramm
Emil-Geis-Str. 2
82031 Grünwald (bei München)